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Freitag, 4. Juli 2025

Die 38. Nationalversammlung des bolivianischen Klerus

Die 38. Nationalversammlung des bolivianischen Klerus: Diözesanpriester aus allen 18 Kirchenbezirken Boliviens versammeln sich in Oruro Bolivien

Inmitten der weitläufigen Landschaften Boliviens, vom üppigen Tiefland bis zu den majestätischen Anden, bildet der katholische Glaube seit Jahrhunderten einen verbindenden Halt für viele Menschen. Im Juli des laufenden Jahres wurde diese Tradition durch die 38. Nationalversammlung des bolivianischen Klerus erneut gestärkt. Diözesanpriester aus allen 18 Kirchenbezirken des Landes kamen zusammen, um Erfahrungen auszutauschen, über aktuelle Herausforderungen zu beraten und gemeinsam Visionen für die Zukunft der Kirche in Bolivien zu entwickeln.

Einblicke, Bedeutung und Perspektiven der bolivianischen Priesterkonferenz

Einleitung
Inmitten der weitläufigen Landschaften Boliviens, vom üppigen Tiefland bis zu den majestätischen Anden, bildet der katholische Glaube seit Jahrhunderten einen verbindenden Halt für viele Menschen. Im Juli des laufenden Jahres wurde diese Tradition durch die 38. Nationalversammlung des bolivianischen Klerus erneut gestärkt. Diözesanpriester aus allen 18 Kirchenbezirken des Landes kamen zusammen, um Erfahrungen auszutauschen, über aktuelle Herausforderungen zu beraten und gemeinsam Visionen für die Zukunft der Kirche in Bolivien zu entwickeln.

Hintergrund der Nationalversammlung 
Die bolivianische Kirche ist in 18 Diözesen gegliedert, die sich über das gesamte Staatsgebiet erstrecken – von den pulsierenden Metropolen wie La Paz, Santa Cruz und Cochabamba bis in die kleinen, abgelegenen Gemeinden in den Bergen und im Dschungel. Jede Diözese hat ihre eigenen Besonderheiten und Herausforderungen, doch die jährliche Nationalversammlung des Klerus schafft einen Raum, in dem Priester vereint ihre Stimmen erheben und ihre jeweiligen Perspektiven einbringen können.

Die 38. Nationalversammlung steht in einer langen Tradition gemeinschaftlicher Reflexion und Erneuerung. Sie dient nicht nur der Fortbildung und dem Austausch, sondern auch der Festigung des Zusammenhalts unter den Geistlichen, die oft über große Entfernungen voneinander wirken.

Der Ablauf der Versammlung
Die diesjährige Versammlung erstreckte sich über mehrere Tage und begann traditionell mit einer gemeinsamen Eucharistiefeier, die von einem der Bischöfe zelebriert wurde. Im Anschluss begrüßte der Vorsitzende der bolivianischen Bischofskonferenz die angereisten Diözesanpriester und hob die Bedeutung der Einheit innerhalb der Kirche hervor.

Im Hauptteil der Versammlung folgten verschiedene Arbeitsgruppen und Plenarsitzungen, in denen sowohl spirituelle als auch gesellschaftsrelevante Fragen diskutiert wurden. Die Themen reichten von der seelsorgerlichen Betreuung der Gläubigen in ländlichen Regionen, über die Rolle der Kirche im sozialen Wandel, bis hin zu aktuellen Herausforderungen wie Migration, Armut und Klimawandel.

Wichtige Themen und Diskussionspunkte
Pastorale Erneuerung: Viele Priester berichteten von ihren Erfahrungen mit neuen Formen der Gemeindearbeit, wie der stärkeren Einbeziehung von Laien und neuen liturgischen Ausdrucksformen, die den lokalen Kulturen gerecht werden.

Sozialer Wandel und gesellschaftliche Verantwortung: Angesichts wirtschaftlicher und politischer Unsicherheiten wurde intensiv beraten, wie die Kirche weiterhin als Stütze für benachteiligte Bevölkerungsgruppen dienen und zur Förderung von Frieden und Gerechtigkeit beitragen kann.

Jugend- und Berufungspastoral: Die Sorge um den Nachwuchs im Klerus, aber auch um die spirituelle Begleitung der bolivianischen Jugend, nahmen breiten Raum ein. Neue Initiativen zur Förderung von Berufungen und Jugendprojekten wurden vorgestellt und diskutiert.

Umwelt und Nachhaltigkeit: Besonders im Kontext von Klimawandel und der Bedrohung des Amazonas wurden Fragen nach einer ökologischen Spiritualität und nach praktischen Beiträgen der Kirche zum Umweltschutz behandelt.

Interkultureller Dialog: Bolivien ist ein vielsprachiges und multikulturelles Land. Die Versammlung bot Gelegenheit, über die Integration indigener Spiritualität und die Förderung des Dialogs zwischen den verschiedenen Kulturen und Religionen nachzudenken.

Persönliche Begegnungen und spirituelle Vertiefung
Neben den offiziellen Programmpunkten lebte die Versammlung von den persönlichen Begegnungen der Priester. In kleinen Gesprächsrunden und bei gemeinsamen Mahlzeiten wurden Freundschaften gepflegt und Netzwerke gestärkt, die für die tägliche seelsorgerliche Arbeit von unschätzbarem Wert sind.

Auch das geistliche Leben kam nicht zu kurz: Tägliche Gebetszeiten, Andachten und meditative Momente boten Gelegenheit, Kraft zu schöpfen und sich auf die eigene Berufung zu besinnen. Viele Teilnehmer*innen betonten, wie sehr ihnen die spirituelle Atmosphäre der Versammlung neue Energie für ihre oft herausfordernde Arbeit gegeben habe.

Impulse für die Zukunft
Ein zentrales Anliegen der 38. Nationalversammlung war es, neue Impulse für die Kirche in Bolivien zu setzen. Aus den Diskussionen und Begegnungen entstanden zahlreiche Empfehlungen, etwa zur stärkeren Zusammenarbeit zwischen den Diözesen, zur Förderung von Fortbildungen und zur Entwicklung gemeinsamer Projekte im Bereich der sozialen Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit.

Die Versammlung endete mit der Verabschiedung einer gemeinsamen Erklärung, in der die Priester ihr Engagement für eine Kirche bekräftigten, die offen ist für die Zeichen der Zeit und sich den realen Herausforderungen des Landes stellt.

Fazit
Die 38. Nationalversammlung des bolivianischen Klerus ist weit mehr als ein jährliches Treffen: Sie ist ein lebendiges Zeichen von Zusammenhalt, Erneuerung und Hoffnung für die katholische Kirche in Bolivien. Durch den intensiven Austausch zwischen Diözesanpriestern aus allen 18 Kirchenbezirken entstehen neue Ideen und Initiativen, die weit über die Grenzen der Versammlung hinauswirken.

So bleibt die bolivianische Kirche auch in bewegten Zeiten eine Quelle der Inspiration und des Engagements für das Gemeinwohl – getragen vom Glauben, von persönlicher Begegnung und vom Mut zur Veränderung.

Padre Hernán Tarqui im Dienst für die Ärmsten in den Bergen Boliviens

Missionsspenden zugunsten einer vielseitigen und lebendigen Pfarrarbeit

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Montag, 30. Juni 2025

Wallfahrt in Bombori

Ein Ort des Glaubens und der Verbundenheit

Himmlischer Vater, wir bitten dich, die Bande der Liebe und Einheit in unserer Familie zu stärken. Mögen wir uns stets gegenseitig unterstützen und alle Schwierigkeiten gemeinsam überwinden.

Himmlischer Vater, wir bitten dich, die Bande der Liebe und Einheit in unserer Familie zu stärken. Mögen wir uns stets gegenseitig unterstützen und alle Schwierigkeiten gemeinsam überwinden.

Mit diesen Worten beginnt für viele Pilgerinnen und Pilger die Reise nach Bombori – einem kleinen Ort in den bolivianischen Anden, der für seinen tief verwurzelten Glauben und die Verehrung von Tata Santiago de Bombori bekannt ist. Jahr für Jahr zieht es Tausende Gläubige aus allen Regionen Boliviens hierher, um ihre Dankbarkeit, Bitten und Hoffnungen auszudrücken.

Mit diesen Worten beginnt für viele Pilgerinnen und Pilger die Reise nach Bombori – einem kleinen Ort in den bolivianischen Anden, der für seinen tief verwurzelten Glauben und die Verehrung von Tata Santiago de Bombori bekannt ist. Jahr für Jahr zieht es Tausende Gläubige aus allen Regionen Boliviens hierher, um ihre Dankbarkeit, Bitten und Hoffnungen auszudrücken.

Ein Ort der Hoffnung und Erneuerung

Ein Ort der Hoffnung und Erneuerung
Die Wallfahrt nach Bombori ist mehr als nur ein religiöses Ritual. Sie ist ein Ausdruck gelebten Glaubens, der Generationen verbindet. Viele Familien pilgern gemeinsam – zu Fuß, auf Fahrrädern oder in bunt geschmückten Fahrzeugen – und erleben eine Zeit der inneren Einkehr, der Versöhnung und der Freude. Die Atmosphäre ist geprägt von Musik, Tanz, Gebet und gemeinschaftlichem Erleben.

Die Wallfahrt nach Bombori ist mehr als nur ein religiöses Ritual. Sie ist ein Ausdruck gelebten Glaubens, der Generationen verbindet. Viele Familien pilgern gemeinsam – zu Fuß, auf Fahrrädern oder in bunt geschmückten Fahrzeugen – und erleben eine Zeit der inneren Einkehr, der Versöhnung und der Freude. Die Atmosphäre ist geprägt von Musik, Tanz, Gebet und gemeinschaftlichem Erleben.

Die Wallfahrt nach Bombori ist mehr als nur ein religiöses Ritual. Sie ist ein Ausdruck gelebten Glaubens, der Generationen verbindet. Viele Familien pilgern gemeinsam – zu Fuß, auf Fahrrädern oder in bunt geschmückten Fahrzeugen – und erleben eine Zeit der inneren Einkehr, der Versöhnung und der Freude. Die Atmosphäre ist geprägt von Musik, Tanz, Gebet und gemeinschaftlichem Erleben.

Zwischen Tradition und Spiritualität
Die Wallfahrt vereint katholische Glaubenselemente mit indigenen Traditionen der Region. Rituale wie das Räuchern mit Copal oder das Darbringen von Opfergaben an Pachamama (Mutter Erde) zeigen die tiefe Verbindung zwischen Glauben und Natur. Diese kulturelle Vielfalt macht Bombori zu einem besonderen Ort spiritueller Begegnung.

Die Wallfahrt vereint katholische Glaubenselemente mit indigenen Traditionen der Region. Rituale wie das Räuchern mit Copal oder das Darbringen von Opfergaben an Pachamama (Mutter Erde) zeigen die tiefe Verbindung zwischen Glauben und Natur. Diese kulturelle Vielfalt macht Bombori zu einem besonderen Ort spiritueller Begegnung.

Ein Weg, der verbindet Für viele Gläubige ist die Ankunft in Bombori ein emotionaler Höhepunkt – ein Moment des Friedens und der inneren Stärke. Ob man für Heilung, Schutz oder Dankbarkeit pilgert – das Gemeinsame ist der tiefe Wunsch nach Verbundenheit: mit Gott, mit der Familie, mit der Welt.

Ein Weg, der verbindet
Für viele Gläubige ist die Ankunft in Bombori ein emotionaler Höhepunkt – ein Moment des Friedens und der inneren Stärke. Ob man für Heilung, Schutz oder Dankbarkeit pilgert – das Gemeinsame ist der tiefe Wunsch nach Verbundenheit: mit Gott, mit der Familie, mit der Welt.

Ein Weg, der verbindet Für viele Gläubige ist die Ankunft in Bombori ein emotionaler Höhepunkt – ein Moment des Friedens und der inneren Stärke. Ob man für Heilung, Schutz oder Dankbarkeit pilgert – das Gemeinsame ist der tiefe Wunsch nach Verbundenheit: mit Gott, mit der Familie, mit der Welt.

Padre Hernán Tarqui im Dienst für die Ärmsten in den Bergen Boliviens


Freitag, 27. Juni 2025

Ein Wochenende voller Frieden und Hoffnung

Ich wünsche euch allen von Herzen ein gesegnetes Wochenende. Möge es von Gesundheit und innerer Ruhe geprägt sein. Bitte schließt euch meinem Gebet für Frieden ein – in Bolivien und in der Welt. Und ja, auch für Benzin, das hier in den entlegenen Gemeinden weit oben in den Bergen zu einer echten Notwendigkeit geworden ist. Ohne Treibstoff wird die pastorale Arbeit in diesen abgelegenen Regionen nahezu unmöglich.

Ich wünsche euch allen von Herzen ein gesegnetes Wochenende. Möge es von Gesundheit und innerer Ruhe geprägt sein. Bitte schließt euch meinem Gebet für Frieden ein – in Bolivien und in der Welt. Und ja, auch für Benzin, das hier in den entlegenen Gemeinden weit oben in den Bergen zu einer echten Notwendigkeit geworden ist. Ohne Treibstoff wird die pastorale Arbeit in diesen abgelegenen Regionen nahezu unmöglich.

Es ist nicht nur der Weg, der herausfordernd ist, sondern auch die Verantwortung, die wir tragen, in das Zielgebiet zu gelangen. Mit dem Toyota schaffe ich es hoffentlich wenigstens bis zu einem strategischen Punkt, von dem aus ich den verbleibenden Weg zu Fuß zurücklegen kann. Wir folgen dem Weg mit Hoffnung und Glauben, überzeugt, dass jedes Gebet und jede Unterstützung Licht in die Dunkelheit bringt.

Bleiben Sie gesund, bewahren Sie den Frieden in Ihrem Herzen und möge dieses Wochenende für uns alle ein Moment der Besinnung und des Zusammenhalts sein.

Padre Hernán Tarqui im Dienst für die Ärmsten in den Bergen Boliviens

Donnerstag, 26. Juni 2025

Ein langer Weg nach Macha

Geduld, Hoffnung und die Kraft der kleinen Momente

Es ist 22 Uhr, als wir endlich in Macha eintreffen. Die Dunkelheit hat sich längst über das weite Land gelegt, und trotzdem verspüre ich keine Müdigkeit – nur Erleichterung. Zehn Stunden haben wir in einer unendlich erscheinenden Schlange gewartet, nur um Benzin für den Toyota zu bekommen. Zehn Stunden bei Kälte und dann Hitze, Staub und Geduld. Und dann dieses kurze Aufatmen, als der Tank endlich voll war: Wir würden es schaffen. Jetzt bin ich nur froh, diese Woche meine Arbeit wieder tun zu können. Ich möchte mich nicht einmal über die 10 Stunden Wartezeit beschweren, da andere in anderen Landesteilen zum Teil mehrere Tage warten müssen.

Nun kann ich wieder meine Arbeit machen
Nun kann ich wieder meine Arbeit machen

Die Warterei: Ein Test der Geduld
Es ist erstaunlich, wie relativ Zeit werden kann, wenn man gezwungen ist, zu warten. Anfangs zählt man die Minuten, dann die Stunden, irgendwann nur noch die Gelegenheiten, in denen sich die Schlange einen winzigen Schritt vorwärts bewegt. Die erste Kälte des Morgens kriecht in die Knochen, und das leise Murmeln der Wartenden wird zum Hintergrundgeräusch, das die eigene Ungeduld übertönt. Ich sehe in die Gesichter um mich und erkenne Spuren von Erschöpfung – aber auch stille Entschlossenheit.
Kinder spielen mit Steinen am Straßenrand und erfinden ihre eigenen Abenteuer, während die Erwachsenen sich mit kleinen Gesprächen die Zeit vertreiben. Die Sonne steigt langsam höher, und die Kälte weicht einer trockenen Hitze. Staub wirbelt auf, bleibt in den Haaren und auf der Kleidung liegen. Immer wieder wandern Blicke zum Tankstellendach, Sehnsucht und Zweifel schwingen darin mit: Wird das Benzin heute für alle reichen?

Begegnungen am Straßenrand
Warten schweißt zusammen. Die Frau mit der "Melone" oder "Bombin" erzählt von ihrer Familie, die seit Tagen auf Nachschub aus der Stadt hofft. Ein älterer Mann, dessen Gesicht von der Sonne gegerbt ist, spricht leise über die harten Zeiten, die das Land seit Jahren prägen. Und dann, mitten im Nichts, werden Flaschen mit Wasser, Tüten mit Maisbrei und kleine Früchte ausgetauscht – niemand bleibt allein mit seinem Hunger oder Durst.
Ich höre zu, beobachte, wie Fremde einander Mut zusprechen, wie aus der Not heraus Momente der Wärme entstehen. Die Zeit hat sich jetzt in eine besondere Art der Gemeinschaft verwandelt, in der jede*r für die anderen ein wenig Verantwortung übernimmt. Es sind diese kleinen Gesten, die den Tag erträglich machen.

Der Moment der Erlösung
Als endlich der Tankwart winkt, ist es, als würde ein unsichtbares Band aufspringen. Das monotone Brummen der wartenden Motoren schwillt an, ein Ruck geht durch die Schlange. Das Benzin ist in greifbarer Nähe. Bei jedem Fahrzeug, das vollgetankt weiterfährt, steigt die Zuversicht. Ich atme tief durch, als ich an der Reihe bin und das vertraute Klicken der Zapfpistole höre.
Mit dem vollen Tank kehrt eine Leichtigkeit zurück, die ich fast vergessen hatte. Die Angst, irgendwo im Nirgendwo liegenzubleiben, schwindet für einen Moment. Die Strapazen der vergangenen Stunden werden kleiner, rücken in den Hintergrund, als ich ins Auto steige. Nur noch ein paar Stunden Fahrt, dann hätten wir es geschafft.

Die Fahrt durch die Nacht
Je weiter wir fahren, desto stiller wird die Welt draußen. Nur das Licht der Scheinwerfer tastet sich durch das Dunkel, ab und zu huscht ein Schatten über die Straße – ein Esel, ein Hund, manchmal ein Mensch, der schweigend in die Nacht unterwegs ist. Die Gespräche im Wagen werden leiser, Müdigkeit macht sich breit, doch ich halte mich wach mit dem Gedanken an das Ziel.
Die Landschaft, die tagsüber so greifbar und staubig war, verschwindet in der Schwärze. Doch ich weiß, dass hinter der Dunkelheit die Dörfer liegen, die Felder, der Fluss, und schließlich Macha, das kleine Dorf, das für mich mehr ist als nur ein Punkt auf der Karte. Es ist ein Versprechen: Hier kann ich wieder wirken, helfen, anpacken – das gibt mir Kraft.

Macha: Ein neues Kapitel
Als wir in Macha ankommen, ist es still. Nur ein paar Lichter brennen in den Hütten, irgendwo bellt ein Hund. Ich steige aus, strecke mich und fühle, wie die Anspannung langsam weicht. Die Luft ist kühl, voller Erde und Leben. Ich bin angekommen, und das zählt.
Die Stunden des Wartens scheinen plötzlich weit entfernt. Jetzt zählt nur noch, dass ich meine Arbeit wieder aufnehmen kann. Die Herausforderungen sind nicht verschwunden – und sie werden es auch morgen nicht sein. Doch ich bin hier, bereit für alles, was kommt.

Reflexion: Dankbarkeit und Demut
Die Erfahrung dieser Reise hat mir erneut gezeigt, wie privilegiert ich bin, selbst wenn mir zehn Stunden Wartezeit endlos erscheinen. Es gibt Menschen, die tagelang auf einen Kanister Benzin hoffen, die viel größere Entbehrungen ertragen. Das gibt meiner Ungeduld eine neue Perspektive. Sie macht Platz für Dankbarkeit.
Ich bin dankbar für die kleinen Dinge: für die Freundlichkeit der Menschen, für das Teilen von Wasser und Brot, für das Lächeln zwischendurch, für das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein, die in schwierigen Zeiten zusammenhält. Und ich weiß, dass ich mit jeder Rückkehr nach Macha nicht nur einen Ort wiederfinde, sondern auch ein Stück von mir selbst.

Ausblick: Hoffnung trotz Widrigkeiten
Auch wenn die Situation im Land schwierig bleibt, gibt es immer wieder Zeichen der Besserung. Projekte werden begonnen, Menschen lassen sich nicht entmutigen. Die Fahrt nach Macha war lang, voller Geduld und manchmal auch Zweifel. Doch sie war auch eine Erinnerung daran, wie viel Kraft in Hoffnung und Zusammenhalt liegt.
Am Ende bleibt die Gewissheit, dass jeder noch so lange Weg mit einem einzigen Schritt beginnt – und dass selbst im Dunkel der Nacht Licht sein kann, wenn man miteinander unterwegs ist.

Padre Hernán Tarqui im Dienst für die Ärmsten in den Bergen Boliviens

Mittwoch, 25. Juni 2025

Unerwartete Hoffnung

Wenn Frieden überraschend einkehrt. Über das Licht inmitten von Krisen

Wenn Frieden überraschend einkehrt. Über das Licht inmitten von Krisen
Foto: Die heilige Jungfrau von Copacabana

In einer Welt, die von Problemen, Herausforderungen und immer wieder aufflammenden Kriegen geprägt ist, scheint das Licht der Hoffnung manchmal kaum mehr als ein flackernder Schein zu sein. Doch gerade in solchen Zeiten erleben wir es immer wieder: Plötzlich und fast unerwartet treten Wendungen ein, die kaum jemand für möglich gehalten hätte. Ein langwieriger Konflikt endet, eine scheinbar unüberwindbare Krise löst sich auf, und aus dem Schatten der Verzweiflung erhebt sich eine positive Überraschung.

Solche Momente sind selten das Ergebnis reiner Vernunft oder Einsicht von Politiker*innen oder Militärs. Viel öfter sind es unsichtbare Kräfte, die auf wundersame Weise den Verlauf der Geschichte ändern. Manche nennen es Glück, andere Fügung, wieder andere sprechen von einer Intervention des Schöpfers – einer höheren Macht, die über das menschliche Verständnis hinausgeht. Es ist bemerkenswert, dass gerade dann, wenn die Hoffnung am geringsten scheint, ein unerwartetes Ende der Gewalt möglich wird.

Die Geschichte kennt viele Beispiele für diese plötzlichen Wendungen. Friedensschlüsse werden manchmal nicht am Verhandlungstisch geboren, sondern aus einer tieferen Bewegung heraus, die sich jeder Logik entzieht. Ein Akt der Menschlichkeit, eine Geste des Mitgefühls oder einfach ein unvorhergesehenes Ereignis kann die Richtung eines ganzen Konflikts verändern. Es erinnert uns daran, dass nicht alles auf dieser Welt unserem Plan oder unserem Willen unterliegt.

Und um allem Missverständnis vorzubeugen: Mit dem Schöpfer ist hier nicht irgendeine politische Figur oder eine Person des öffentlichen Lebens gemeint – schon gar nicht jemand wie Trump, um die Pointe mit einem Augenzwinkern aufzulösen. Vielmehr geht es um das Vertrauen in etwas Größeres, das uns über Krisen hinweg Hoffnung gibt und uns daran erinnert, dass das Unerwartete manchmal das Beste hervorbringt.

Gerade in schwierigen Zeiten lohnt es sich, auf solche positiven Überraschungen zu hoffen und offen zu bleiben für das Unvorhersehbare. Denn oft ist es genau diese Hoffnung, die uns weiterträgt – und die am Ende dazu beiträgt, dass Frieden möglich wird, wo er längst verloren schien.

Padre Hernán Tarqui im Dienst für die Ärmsten in den Bergen Boliviens

Montag, 23. Juni 2025

Zwischen Hoffnung und Verzweiflung

Ein Alltag im Zeichen der Treibstoffknappheit. Ein persönlicher Bericht aus einer angespannten Lage

Die Worte „Heute muss ich Sie um Unterstützung bitten“ fallen mir nicht leicht über die Lippen – oder, wie in diesem Fall, auf das Papier. Immer wieder ringen Scham und Schuldgefühle in mir, denn ich weiß, wie sehr auch bei Euch nicht alles in Rosen gebettet ist. Die Herausforderungen sind vielerorts groß, und dennoch wage ich es, heute mein Anliegen offen auszusprechen. Die Situation, in der wir uns gerade befinden, lässt mir keine Wahl: Die aktuelle Treibstoffkrise hat unser Leben und Arbeiten in eine prekäre Lage versetzt.

Die Worte „Heute muss ich Sie um Unterstützung bitten“ fallen mir nicht leicht über die Lippen – oder, wie in diesem Fall, auf das Papier. Immer wieder ringen Scham und Schuldgefühle in mir, denn ich weiß, wie sehr auch bei Euch nicht alles in Rosen gebettet ist. Die Herausforderungen sind vielerorts groß, und dennoch wage ich es, heute mein Anliegen offen auszusprechen. Die Situation, in der wir uns gerade befinden, lässt mir keine Wahl: Die aktuelle Treibstoffkrise hat unser Leben und Arbeiten in eine prekäre Lage versetzt.

Die Realität des Mangels
Die Treibstoffpreise auf dem Schwarzmarkt sind auf ein kaum fassbares Niveau gestiegen – vier bis fünf US-Dollar kostet der Liter Benzin mittlerweile. Offiziell ist Benzin in unserer Region nicht mehr erhältlich. Selbst in den Städten, wo vereinzelt noch Tankstellen in Betrieb sind, ist der Verkauf streng rationiert, die Vorräte reichen nicht annähernd aus. Wer sich auf den Weg macht, um Benzin zu besorgen, muss mit tagelangem Warten rechnen. Oft endet dieses Warten in Enttäuschung: Nach Stunden oder gar Tagen am Rand der Tankstelle muss man erfahren, dass das Benzin erneut ausgegangen ist.

Die Treibstoffpreise auf dem Schwarzmarkt sind auf ein kaum fassbares Niveau gestiegen – vier bis fünf US-Dollar kostet der Liter Benzin mittlerweile. Offiziell ist Benzin in unserer Region nicht mehr erhältlich. Selbst in den Städten, wo vereinzelt noch Tankstellen in Betrieb sind, ist der Verkauf streng rationiert, die Vorräte reichen nicht annähernd aus. Wer sich auf den Weg macht, um Benzin zu besorgen, muss mit tagelangem Warten rechnen. Oft endet dieses Warten in Enttäuschung: Nach Stunden oder gar Tagen am Rand der Tankstelle muss man erfahren, dass das Benzin erneut ausgegangen ist.

Die Konsequenzen für den Alltag
Dieses Szenario ist längst keine Ausnahme mehr, sondern prägt mittlerweile unseren Alltag. Es ist nicht nur eine Frage des Komforts oder der Mobilität; vielmehr steht die gesamte Arbeit, die wir hier leisten, auf dem Spiel. Mein Toyota, auf den ich bei meinen pastoralen Aufgaben angewiesen bin, fährt leider nicht mit Wasser. Oft stehe ich vor der Entscheidung: Kann ich heute die Menschen besuchen, die seelische Unterstützung brauchen? Kann ich überhaupt noch meiner Berufung nachgehen, wenn der Tank leer ist und die nächste Füllung ungewiss bleibt?

Die Unsicherheit frisst sich tief in die Planung und Organisation unseres Gemeinschaftslebens. Fahrten in entlegene Dörfer, der Transport von Hilfsgütern, Besuche bei Bedürftigen – all dies wird zu einem Wagnis, dessen Ausgang ungewiss ist. Jede Bewegung muss neu abgewogen werden, jede Fahrt wird zum Luxus.

Dieses Szenario ist längst keine Ausnahme mehr, sondern prägt mittlerweile unseren Alltag. Es ist nicht nur eine Frage des Komforts oder der Mobilität; vielmehr steht die gesamte Arbeit, die wir hier leisten, auf dem Spiel. Mein Toyota, auf den ich bei meinen pastoralen Aufgaben angewiesen bin, fährt leider nicht mit Wasser. Oft stehe ich vor der Entscheidung: Kann ich heute die Menschen besuchen, die seelische Unterstützung brauchen? Kann ich überhaupt noch meiner Berufung nachgehen, wenn der Tank leer ist und die nächste Füllung ungewiss bleibt?  Die Unsicherheit frisst sich tief in die Planung und Organisation unseres Gemeinschaftslebens. Fahrten in entlegene Dörfer, der Transport von Hilfsgütern, Besuche bei Bedürftigen – all dies wird zu einem Wagnis, dessen Ausgang ungewiss ist. Jede Bewegung muss neu abgewogen werden, jede Fahrt wird zum Luxus.

Zwischen Hilflosigkeit und Hoffnung
Das Gefühl, ständig auf Hilfe angewiesen zu sein, ist beklemmend. Es nagt an meinem Selbstverständnis und stellt meine Fähigkeit zur Selbstorganisation infrage. Doch die Umstände lassen mir wenig Spielraum. Ich weiß, dass auch Ihr mit Euren eigenen Sorgen und Herausforderungen zu kämpfen habt. Umso schwerer fällt es mir, erneut um Unterstützung zu bitten. Aber ich sehe auch, wie sehr wir hier aufeinander angewiesen sind – dass Solidarität und gegenseitige Hilfe die einzigen Brücken sind, die den Abgrund des Mangels überqueren lassen.

Es sind nicht nur meine eigenen Wege, die vom fehlenden Treibstoff betroffen sind. Die ganze Gemeinschaft leidet darunter: Schulen bleiben geschlossen, weil der Transport der Kinder nicht mehr gewährleistet ist; Krankenwagen stehen still, weil der Tank leer ist; Lieferungen von Medikamenten und Lebensmitteln verzögern sich oder kommen gar nicht mehr an. Die Preise für die grundlegendsten Güter schnellen in die Höhe, und viele Familien wissen nicht mehr, wie sie den nächsten Tag überstehen sollen. In den Gesichtern der Menschen spiegelt sich die Angst vor dem Stillstand, aber auch eine tiefe, stille Hoffnung. Immer wieder erlebe ich, wie Nachbar*innen zusammenrücken, wie sie teilen, was sie noch haben, und einander Mut zusprechen. Diese kleinen Gesten der Solidarität sind das, was uns trägt und weitermachen lässt.

Die Konsequenzen für die Gemeinschaft
Es sind nicht nur meine eigenen Wege, die vom fehlenden Treibstoff betroffen sind. Die ganze Gemeinschaft leidet darunter: Schulen bleiben geschlossen, weil der Transport der Kinder nicht mehr gewährleistet ist; Krankenwagen stehen still, weil der Tank leer ist; Lieferungen von Medikamenten und Lebensmitteln verzögern sich oder kommen gar nicht mehr an. Die Preise für die grundlegendsten Güter schnellen in die Höhe, und viele Familien wissen nicht mehr, wie sie den nächsten Tag überstehen sollen.
In den Gesichtern der Menschen spiegelt sich die Angst vor dem Stillstand, aber auch eine tiefe, stille Hoffnung. Immer wieder erlebe ich, wie Nachbar*innen zusammenrücken, wie sie teilen, was sie noch haben, und einander Mut zusprechen. Diese kleinen Gesten der Solidarität sind das, was uns trägt und weitermachen lässt.

Die pastorale Arbeit, die ich mit großem Herzen und voller Überzeugung ausübe, stößt unter diesen Bedingungen an ihre Grenzen. Die Reichweite meines Engagements ist buchstäblich vom Füllstand des Tanks abhängig. Es schmerzt, Menschen abweisen oder Besuche absagen zu müssen, weil das Benzin fehlt. Die Seelsorge, die gerade in Krisenzeiten so wichtig wäre, wird durch diese äußeren Umstände immer wieder ausgebremst. Doch trotz aller Widrigkeiten versuche ich, in meinem Tun so flexibel wie möglich zu bleiben. Ich suche nach Alternativen, organisiere Treffen in nächster Nähe, nutze wann immer möglich das Fahrrad oder gehe zu Fuß. Aber all dies stößt angesichts der Entfernungen und der schwierigen Infrastruktur schnell an seine Grenzen.

Die Begrenztheit der pastoralen Arbeit
Die pastorale Arbeit, die ich mit großem Herzen und voller Überzeugung ausübe, stößt unter diesen Bedingungen an ihre Grenzen. Die Reichweite meines Engagements ist buchstäblich vom Füllstand des Tanks abhängig. Es schmerzt, Menschen abweisen oder Besuche absagen zu müssen, weil das Benzin fehlt. Die Seelsorge, die gerade in Krisenzeiten so wichtig wäre, wird durch diese äußeren Umstände immer wieder ausgebremst.
Doch trotz aller Widrigkeiten versuche ich, in meinem Tun so flexibel wie möglich zu bleiben. Ich suche nach Alternativen, organisiere Treffen in nächster Nähe, nutze wann immer möglich das Fahrrad oder gehe zu Fuß. Aber all dies stößt angesichts der Entfernungen und der schwierigen Infrastruktur schnell an seine Grenzen.

Ruf nach Unterstützung
Deshalb wende ich mich heute an Euch. Nicht aus Bequemlichkeit, sondern aus wirklicher Not heraus. Jede Hilfe, sei es finanzieller Natur oder in Form von Gebeten und guten Gedanken, ist für uns hier eine wertvolle Unterstützung. Sie bringt nicht nur neuen Treibstoff ins Auto, sondern schenkt auch neue Hoffnung und das Gefühl, nicht vergessen zu sein.

Ausblick und Dank
Ich weiß, dass Zeiten wie diese uns alle vor Herausforderungen stellen. Doch ich habe in den vergangenen Jahren immer wieder erfahren, dass Mitgefühl und Hilfsbereitschaft auch über große Entfernungen hinweg verbinden können. Daher danke ich Euch schon jetzt von Herzen für jede Form der Unterstützung – und für das Verständnis, dass eine Bitte um Hilfe manchmal der einzige Weg ist, sich und anderen das Überleben zu sichern.

Abschließend bleibt nur die Hoffnung, dass bessere Zeiten kommen werden und wir gemeinsam diese schwierige Phase überstehen. Bis dahin heißt es: durchhalten, füreinander da sein und den Mut nicht verlieren.

Padre Hernán Tarqui im Dienst für die Ärmsten in den Bergen Boliviens

Sonntag, 22. Juni 2025

Unvergessliche Begegnungen und gelebte Unterstützung

Manchmal sind es gerade die unerwarteten und ungeplanten Momente, die sich tief ins Herz einprägen. Ein solches Erlebnis war für mich die spontane Begegnung mit den Kindern auf der Straße nach Chairapata. Obwohl dieser Stopp nicht Teil unseres offiziellen Programms war, warteten die Kinder schon – voller Hoffnung und Erwartung – am Straßenrand.

Manchmal sind es gerade die unerwarteten und ungeplanten Momente, die sich tief ins Herz einprägen. Ein solches Erlebnis war für mich die spontane Begegnung mit den Kindern auf der Straße nach Chairapata. Obwohl dieser Stopp nicht Teil unseres offiziellen Programms war, warteten die Kinder schon – voller Hoffnung und Erwartung – am Straßenrand.

Ihre leuchtenden Augen und neugierigen Gesichter erzählten Geschichten von Sehnsucht nach Wissen und Teilhabe. Der Moment war von einer besonderen Energie erfüllt, denn wir hatten zwar keinen vorbereiteten Unterricht, aber wir waren vorbereitet im Herzen und im Geist. In solchen Augenblicken zeigt sich, wie wichtig Flexibilität und Mitgefühl in der Bildungsarbeit sind.

Glücklicherweise hatten wir Notizbücher dabei – kleine Schätze, die sonst im Rucksack vielleicht unbeachtet geblieben wären. Doch an diesem Tag wurden sie zu Eintrittskarten in die Welt des Lernens und der Förderung. Die Freude der Kinder, als sie die Notizbücher entgegennehmen durften, war ansteckend. Mit strahlenden Gesichtern hielten sie ihre neuen Hefte fest, bereit, darin zu schreiben, zu malen und zu lernen.

Auch wenn es nur ein kurzer Moment war, bedeutete diese spontane Unterstützung für die Kinder viel. Es war ein Zeichen, dass Bildung auch jenseits von geplanten Projekten und festgelegten Programmen stattfinden kann – überall dort, wo Menschen bereit sind, zu geben und zu teilen. Für mich bleibt diese Begegnung ein besonderes Highlight, das zeigt, wie wertvoll jede Form der Unterstützung ist, und wie sie Hoffnung und Motivation schenken kann.
Solche Momente sind es, die uns daran erinnern, dass wahre Bildung immer auch Herzenssache ist.

Padre Hernán Tarqui im Dienst für die Ärmsten in den Bergen Boliviens

Samstag, 21. Juni 2025

Semesterferien für Elmer

Elmer, Medizinstudent aus Cochabamba, besucht uns während seiner Semesterferien. Wir bereiten gemeinsam Huathia in Bombori Bolivien zu: Kaninchen und Gemüse im Topf – ein Moment gelebter Gemeinschaft.

Elmer, Medizinstudent aus Cochabamba, besucht uns während seiner Semesterferien. Wir bereiten gemeinsam Huathia in Bombori Bolivien zu: Kaninchen und Gemüse im Topf – ein Moment gelebter Gemeinschaft.

Elmer, Medizinstudent aus Cochabamba, besucht uns während seiner Semesterferien. Wir bereiten gemeinsam Huathia in Bombori Bolivien zu: Kaninchen und Gemüse im Topf – ein Moment gelebter Gemeinschaft.

Elmer, Medizinstudent aus Cochabamba, besucht uns während seiner Semesterferien. Wir bereiten gemeinsam Huathia in Bombori Bolivien zu: Kaninchen und Gemüse im Topf – ein Moment gelebter Gemeinschaft.

Elmer, Medizinstudent aus Cochabamba, besucht uns während seiner Semesterferien. Wir bereiten gemeinsam Huathia in Bombori Bolivien zu: Kaninchen und Gemüse im Topf – ein Moment gelebter Gemeinschaft.

Eine Huatia (spanische Aussprache: [ˈwatja]), Watya oder Wathiya (Quechua-Aussprache: [ˈwatja ~ waˈtʰɪja]) ist ein Lehmofen, der auf die Zeit der Inka zurückgeht. Dieser Ofentyp wird üblicherweise mit den Bauern in den südlichen Andenregionen Perus, Boliviens und Chiles in Verbindung gebracht.

Obwohl der Begriff oft einfach für eine einfache Erdkochgrube verwendet wird, gilt dies nicht als die korrekte Bauweise einer Huatia. Die traditionellste (wenn auch heute vielleicht nicht mehr die gebräuchlichste) Bauweise besteht darin, sorgfältig eine Kuppel oder Pyramide aus Steinen über einer Erdgrube zu errichten, wobei die Kuppel ausschließlich durch die Schwerkraft zusammengehalten wird. Diese Kuppel/Pyramide muss eine Öffnung haben, in die weitere Steine, Anzündholz und das Kochgut gelegt werden können. Im Inneren wird ein Feuer entfacht (es müssen spezielle Steine, wie z. B. Vulkangestein, ausgewählt werden, die der Hitze standhalten), bis die Steine ​​ausreichend erhitzt sind. Sobald sich das Essen (meistens Fleisch und Kartoffeln sowie Kräuter) im Inneren befindet, lässt man die Kuppel/Pyramide entweder durch Hitzeeinwirkung oder durch manuelles Eingreifen einstürzen, um das Essen zu begraben. Anschließend kocht es viele Stunden lang und nimmt dabei die Aromen des umgebenden Bodens auf. Obwohl das Feuer in der Grube gelöscht wird, bleibt die Hitze lange erhalten. Schließlich wird das Essen ausgegraben und serviert. Wikipedia

Padre Hernán Tarqui im Dienst für die Ärmsten in den Bergen Boliviens 

Freitag, 20. Juni 2025

Bildung als Fundament für eine bessere Welt

Warum die Förderung von Bildung der Schlüssel zu Frieden, Menschlichkeit und einer lebenswerten Zukunft ist

Warum die Förderung von Bildung der Schlüssel zu Frieden, Menschlichkeit und einer lebenswerten Zukunft ist
In einer Zeit, in der Unsicherheit, Unwissen und Polarisierung scheinbar immer mehr Raum in der Gesellschaft einnehmen, gewinnt die Bildung eine ganz neue, existenzielle Bedeutung. Es ist leicht, angesichts der „großen Abwesenheit von Intelligenz“ – oder besser: von Vernunft, Verständnis und Reflexion – zu verzweifeln. Doch gerade deshalb ist es umso wichtiger, sich für die Förderung von Bildung starkzumachen und sie als Motor für eine bessere Welt zu begreifen.

In einer Zeit, in der Unsicherheit, Unwissen und Polarisierung scheinbar immer mehr Raum in der Gesellschaft einnehmen, gewinnt die Bildung eine ganz neue, existenzielle Bedeutung. Es ist leicht, angesichts der „großen Abwesenheit von Intelligenz“ – oder besser: von Vernunft, Verständnis und Reflexion – zu verzweifeln. Doch gerade deshalb ist es umso wichtiger, sich für die Förderung von Bildung starkzumachen und sie als Motor für eine bessere Welt zu begreifen.

Die Kraft der Bildung
Bildung ist weit mehr als das bloße Ansammeln von Fakten. Sie ist die Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen, zu hinterfragen, kritisch zu denken und die eigenen Vorstellungen mit anderen Perspektiven abzugleichen. Bildung vermittelt Werte wie Empathie, Respekt und Offenheit. Sie schafft die Grundlage für friedliches Zusammenleben, Solidarität und Verständnis über kulturelle, religiöse oder politische Grenzen hinweg.

Die Kraft der Bildung Bildung ist weit mehr als das bloße Ansammeln von Fakten. Sie ist die Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen, zu hinterfragen, kritisch zu denken und die eigenen Vorstellungen mit anderen Perspektiven abzugleichen. Bildung vermittelt Werte wie Empathie, Respekt und Offenheit. Sie schafft die Grundlage für friedliches Zusammenleben, Solidarität und Verständnis über kulturelle, religiöse oder politische Grenzen hinweg.

Wer Bildung fördert, säht Frieden. Wo Menschen Zugang zu Wissen haben, lernen sie, Konflikte ohne Gewalt zu lösen, Kompromisse einzugehen und Verantwortung für sich und die Gemeinschaft zu übernehmen. Bildung schützt vor Vorurteilen, Hass und Manipulation – sie ist ein Bollwerk gegen Populismus und Ausgrenzung.

Wer Bildung fördert, säht Frieden. Wo Menschen Zugang zu Wissen haben, lernen sie, Konflikte ohne Gewalt zu lösen, Kompromisse einzugehen und Verantwortung für sich und die Gemeinschaft zu übernehmen. Bildung schützt vor Vorurteilen, Hass und Manipulation – sie ist ein Bollwerk gegen Populismus und Ausgrenzung.

Grenzen der eigenen Wirksamkeit – und warum sie kein Hindernis sind
Natürlich kann keine Einzelperson und keine Organisation den ganzen Planeten erreichen oder „heilen“. Aber das ist auch gar nicht nötig, um einen Unterschied zu machen. Jeder Beitrag zählt. Wer ein Kind dazu bringt, neugierig zu bleiben, eine Gruppe dazu inspiriert, weiterzudenken, oder einer Gemeinschaft ermöglicht, Zugang zu Wissen zu bekommen, pflanzt einen Samen, aus dem Großes wachsen kann.

Grenzen der eigenen Wirksamkeit – und warum sie kein Hindernis sind Natürlich kann keine Einzelperson und keine Organisation den ganzen Planeten erreichen oder „heilen“. Aber das ist auch gar nicht nötig, um einen Unterschied zu machen. Jeder Beitrag zählt. Wer ein Kind dazu bringt, neugierig zu bleiben, eine Gruppe dazu inspiriert, weiterzudenken, oder einer Gemeinschaft ermöglicht, Zugang zu Wissen zu bekommen, pflanzt einen Samen, aus dem Großes wachsen kann.

Es wäre fatal, sich von der eigenen Begrenztheit entmutigen zu lassen. Große Veränderungen beginnen im Kleinen, im Alltag, in der unmittelbaren Umgebung – in Familien, Schulen, Gemeinschaften, Vereinen. „Wir können nicht alle retten“ ist kein Grund, nicht wenigstens einem Menschen zu helfen.

Es wäre fatal, sich von der eigenen Begrenztheit entmutigen zu lassen. Große Veränderungen beginnen im Kleinen, im Alltag, in der unmittelbaren Umgebung – in Familien, Schulen, Gemeinschaften, Vereinen. „Wir können nicht alle retten“ ist kein Grund, nicht wenigstens einem Menschen zu helfen.

Verantwortung und Motivation
Aus christlicher Sicht erwächst die Verantwortung, Gutes zu tun, nicht aus öffentlichem Druck oder dem Wunsch, von anderen bejubelt zu werden. Sie gründet sich auf die Beziehung zum Schöpfer und auf das Bewusstsein, dass jeder Mensch einzigartig und wertvoll ist. Die Orientierung an göttlichen Geboten – wie der Nächstenliebe – und das Streben nach einer gerechten, friedlichen Welt sind starke Motive, sich für Bildung einzusetzen.

Verantwortung und Motivation Aus christlicher Sicht erwächst die Verantwortung, Gutes zu tun, nicht aus öffentlichem Druck oder dem Wunsch, von anderen bejubelt zu werden. Sie gründet sich auf die Beziehung zum Schöpfer und auf das Bewusstsein, dass jeder Mensch einzigartig und wertvoll ist. Die Orientierung an göttlichen Geboten – wie der Nächstenliebe – und das Streben nach einer gerechten, friedlichen Welt sind starke Motive, sich für Bildung einzusetzen.

Doch auch unabhängig von religiösen Überzeugungen gilt: Wir sind als Menschen füreinander verantwortlich. Es ist nicht die Aufgabe „selbsternannter Messiasse“ oder politischer Lautsprecher, die Welt im Alleingang zu retten – es ist die Aufgabe aller, gemeinsam kleine und große Veränderungen zu bewirken.

Doch auch unabhängig von religiösen Überzeugungen gilt: Wir sind als Menschen füreinander verantwortlich. Es ist nicht die Aufgabe „selbsternannter Messiasse“ oder politischer Lautsprecher, die Welt im Alleingang zu retten – es ist die Aufgabe aller, gemeinsam kleine und große Veränderungen zu bewirken.

Bildung als Friedensarbeit
Frieden ist kein Zustand, der einfach so vom Himmel fällt. Friedliches Zusammenleben erfordert Anstrengung, Geduld und vor allem Bildung. Wer gelernt hat, zuzuhören und Verständnis für andere zu entwickeln, wird weniger schnell zum „Schreihals“ oder zum Opfer von Angstmachern. Bildung ist Friedensarbeit, Tag für Tag.
Förderung kritischen Denkens: Menschen, die lernen, Fragen zu stellen und Informationen zu prüfen, sind schwerer zu manipulieren.
Stärkung der Eigenverantwortung: Bildung hilft, die Konsequenzen des eigenen Handelns zu erkennen und Verantwortung zu übernehmen.
Wertschätzung der Vielfalt: Wer verschiedene Weltbilder und Kulturen kennenlernt, begegnet Neuem mit Respekt anstatt mit Angst.
Abbau von Vorurteilen: Bildung ersetzt Vorurteile durch Wissen und fördert gegenseitiges Verständnis.

Bildung als Friedensarbeit Frieden ist kein Zustand, der einfach so vom Himmel fällt. Friedliches Zusammenleben erfordert Anstrengung, Geduld und vor allem Bildung. Wer gelernt hat, zuzuhören und Verständnis für andere zu entwickeln, wird weniger schnell zum „Schreihals“ oder zum Opfer von Angstmachern. Bildung ist Friedensarbeit, Tag für Tag. •	Förderung kritischen Denkens: Menschen, die lernen, Fragen zu stellen und Informationen zu prüfen, sind schwerer zu manipulieren. •	Stärkung der Eigenverantwortung: Bildung hilft, die Konsequenzen des eigenen Handelns zu erkennen und Verantwortung zu übernehmen. •	Wertschätzung der Vielfalt: Wer verschiedene Weltbilder und Kulturen kennenlernt, begegnet Neuem mit Respekt anstatt mit Angst. •	Abbau von Vorurteilen: Bildung ersetzt Vorurteile durch Wissen und fördert gegenseitiges Verständnis.

Praktische Wege zur Unterstützung von Bildung
Doch wie kann man konkret helfen? Es gibt viele Möglichkeiten, Bildung zu fördern:
Engagement in Schulen, Vereinen und Gemeinden: Ob als Lesepat*in, Nachhilfehilfe oder Mentor*in – jede Beteiligung zählt.
Unterstützung gemeinnütziger Bildungsprojekte: Spenden, ehrenamtliche Arbeit oder das Teilen von Wissen mit anderen macht Bildung zugänglicher.
Offene und neugierige Haltung im Alltag: Wer anderen zuhört, Fragen stellt und selbst dazulernt, ist ein Vorbild für die Mitmenschen.
Förderung digitaler Kompetenzen: In der heutigen Zeit ist digitale Bildung ein entscheidender Schlüssel, um gesellschaftlich teilzuhaben.

Praktische Wege zur Unterstützung von Bildung Doch wie kann man konkret helfen? Es gibt viele Möglichkeiten, Bildung zu fördern: •	Engagement in Schulen, Vereinen und Gemeinden: Ob als Lesepat*in, Nachhilfehilfe oder Mentor*in – jede Beteiligung zählt. •	Unterstützung gemeinnütziger Bildungsprojekte: Spenden, ehrenamtliche Arbeit oder das Teilen von Wissen mit anderen macht Bildung zugänglicher. •	Offene und neugierige Haltung im Alltag: Wer anderen zuhört, Fragen stellt und selbst dazulernt, ist ein Vorbild für die Mitmenschen. •	Förderung digitaler Kompetenzen: In der heutigen Zeit ist digitale Bildung ein entscheidender Schlüssel, um gesellschaftlich teilzuhaben.

Menschenbild und Hoffnung
Die Überzeugung, dass jede Person das Potenzial zu lernen, zu wachsen und Gutes zu tun in sich trägt, ist ein starker Antrieb. Wer in Bildung investiert, glaubt an die Möglichkeit, dass aus kleinen Anfängen große Veränderungen erwachsen können. Es ist ein Zeichen von Hoffnung, gegen den Strom von Gleichgültigkeit und Resignation.

Fazit: Bildung als gemeinsames Projekt
Eine bessere Welt entsteht nicht durch den Ruf nach starken Einzelnen oder durch Schuldzuweisungen an die Politik. Sie wächst aus dem Engagement vieler Menschen, die ihre Verantwortung erkennen und bereit sind, ihren Teil beizutragen. Bildung ist der Schlüssel dazu – sie öffnet Türen, baut Brücken und schafft Perspektiven. Jede Investition in Bildung, jede Stunde des Zuhörens und Erklärens, jeder geschenkte Moment des Mitgefühls und der Neugier ist ein Schritt hin zu einer gerechteren, friedlicheren und menschlicheren Welt.

Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, unabhängig von Herkunft, Glauben oder Status, und uns nicht entmutigen lassen – denn jeder Beitrag, so klein er auch erscheinen mag, trägt dazu bei, eine bessere Zukunft zu gestalten.

Padre Hernán Tarqui im Dienst für die Ärmsten in den Bergen Boliviens