Im alten Pfarrhaus von Macha, wo die Wände Geschichten von Generationen flüstern und der Duft von frischem Brot oft durch die Küche zieht, leben seit einigen Wochen drei junge Kätzchen: Luz, Nube, Tinto und Chispa. Sie wurden im Frühling geboren, unter dem warmen Segen der Glocken, die zur Messe riefen.
Anfangs waren sie tapsig und neugierig, stolperten über ihre eigenen Pfoten und versteckten sich in den Gewändern des Pfarrers. Doch mit jedem Tag wurden sie mutiger. Luz, die flinkste, war die Erste, die sich traute, dem Rascheln hinter dem Holzschrank nachzugehen. Eine kleine Feldmaus huschte hervor – und Luz sprang, wie vom Heiligen Geist beseelt.
Die anderen folgten bald ihrem Beispiel. Nube, die sanfte, jagte mit Geduld. Tinto, der freche, brachte seine Beute stolz zum Altar – sehr zum Schmunzeln von Padre Hernán. Und Chispa, die kleinste, schnurrte zufrieden, wenn sie ihre Geschwister beobachtete.
Die Dorfbewohner sagen nun: „Die Kätzchen von Macha sind gesegnet – sie jagen nicht nur Mäuse, sondern auch Sorgen fort.“ Und so leben sie weiter, zwischen Gebet und Spiel, als kleine Wächter des Pfarrhauses, mit Herzen so groß wie ihre Abenteuerlust.
Padre Hernán Tarqui im Dienst für die Ärmsten in den Bergen Boliviens


