Die Nacht zum 1. Mai in Iru Coyana, Bolivien
Der Übergang in den Monat Mai wird in der charmanten Gemeinde Iru Coyana, Bolivien, auf besondere Weise gefeiert. Die Nacht zum 1. Mai ist geprägt von Zusammenkünften, kulinarischen Genüssen und einem fröhlichen Gemeinschaftsgeist, der die engen Verbindungen zwischen den Bewohnern und ihren Traditionen hervorhebt.
Ein zentrales Ereignis dieser Nacht ist das gemeinschaftliche Abendessen, das von den Lehrern der Schule organisiert wird. Es ist eine Gelegenheit, Dankbarkeit auszudrücken und den Wert von Bildung in der Gemeinde zu feiern. Die Lehrer*innen, bekannt für ihre Hingabe und Leidenschaft, sind nicht nur Vermittler von Wissen, sondern auch zentrale Figuren des sozialen Lebens in Iru Coyana. Das Abendessen bietet Raum für Austausch, Lachen und eine Atmosphäre, die von Herzlichkeit und Verbundenheit geprägt ist.
Das kulinarische Highlight des Abends ist zweifelsohne das Gericht "Chicken Chanca". Dieses traditionelle bolivianische Rezept vereint perfekt die Aromen und Techniken der lokalen Küche. Chicken Chanca zeichnet sich durch zartes Hühnchenfleisch aus, das in einer würzigen und reichhaltigen Sauce gekocht wird. Gewürze wie Kreuzkümmel, Paprika und Koriander geben dem Gericht eine tiefe, erdige Note, während frische Kräuter und Gemüse die Lebendigkeit der Region widerspiegeln. Begleitet wird das Gericht oft von Kartoffeln und Reis, die in Bolivien als Grundnahrungsmittel dienen und die Mahlzeit abrunden.
Das Abendessen ist mehr als nur ein kulinarisches Vergnügen – es ist eine Erfahrung, die Bindungen stärkt und das Gemeinschaftsgefühl hebt. Die Lehrer*innen der Schule sind nicht nur Gastgeber*innen des Festes, sondern auch die treibende Kraft hinter diesen warmherzigen Feierlichkeiten, die die Bedeutung von Zusammenarbeit und Anerkennung in den Mittelpunkt stellen.
Die Nacht zum 1. Mai in Iru Coyana ist ein Beispiel dafür, wie Traditionen und moderne Werte miteinander verschmelzen können. Sie zeigt, dass Feierlichkeiten nicht nur im großen Rahmen stattfinden müssen, sondern auch in kleineren, bedeutenden Zusammenkünften, die den Kern einer Gemeinschaft ausmachen. In der Gemeinde bleibt die Erinnerung an diesen Abend als ein Moment des Zusammenseins und der Freude, eingebettet in die Herzen derjenigen, die daran teilnehmen.
Padre Hernán Tarqui im Dienst für die Ärmsten in den Bergen Boliviens