Mittwoch, 20. August 2025

Ein Tag in Chalviri Bolivien

Ein Tag in Chalviri – Am Samstag 23.08.2025 Besuch einer besonderen Gemeinde in den Bergen Boliviens. Erfahrungen und Eindrücke aus einer kleinen, aber feinen Gemeinschaft

Wer Bolivien bereist, denkt oft an die großen Städte wie La Paz, Sucre oder Santa Cruz, an die Weiten des Altiplano oder den berühmten Salar de Uyuni. Doch abseits der bekannten Pfade, versteckt zwischen den Andenhängen, liegt die beschauliche Gemeinde Chalviri – ein Kleinod, das mit seinem schlichten Charme und seiner Herzlichkeit beeindruckt.

Wer Bolivien bereist, denkt oft an die großen Städte wie La Paz, Sucre oder Santa Cruz, an die Weiten des Altiplano oder den berühmten Salar de Uyuni. Doch abseits der bekannten Pfade, versteckt zwischen den Andenhängen, liegt die beschauliche Gemeinde Chalviri – ein Kleinod, das mit seinem schlichten Charme und seiner Herzlichkeit beeindruckt.

Ankunft in Chalviri
Die Anreise nach Chalviri ist bereits ein kleines Abenteuer: Die Strassen winden sich in Serpentinen durch Felsen und ausgedörrte Schluchten, vorbei an kleinen Flüssen und zerklüfteten Hängen. Schon von weitem ist die Gemeinde zu erahnen – ein Dutzend Lehmhäuser mit farbigen Dächern, umgeben von vereinzelten Feldern und grasenden Lamas. Die klare Bergluft trägt den Duft von Holzfeuern und frischer Erde herüber. Am Samstagmorgen, wenn die Sonne am Horizont strahlt und das Licht die Hänge in goldene Töne taucht, wirkt Chalviri wie ein Ort aus einer anderen Zeit.

Leben in den Bergen
Die Gemeinde zählt nur wenige Dutzend Einwohner*innen, die meisten stammen aus alteingesessenen Familien, deren Vorfahren schon seit Generationen die karge Erde bewirtschaften. Das Leben hier ist einfach, aber erfüllt von tiefer Verbundenheit mit Natur und Tradition. Die Menschen leben vor allem von der Viehzucht – Lamas, Schafe und manchmal auch Alpakas prägen das Bild der Umgebung. Auf terrassierten Feldern werden Kartoffeln, Quinoa und Bohnen angebaut, die in den Höhenlagen besonders gut gedeihen.

Trotz der Abgeschiedenheit ist das Gemeinschaftsgefühl in Chalviri einzigartig. Jede*r kennt jede*n, und man hilft sich gegenseitig bei der Feldarbeit, beim Hausbau oder bei Festen. Am Samstag versammeln sich die Bewohner*innen oft auf dem kleinen Platz vor der Dorfkirche, um sich auszutauschen, gemeinsam zu essen und zu feiern. Kinder spielen Fussball auf einem improvisierten Platz, während ältere Menschen auf Bänken ausruhen und Geschichten erzählen.

Alltag und Zusammenhalt
Trotz der Abgeschiedenheit ist das Gemeinschaftsgefühl in Chalviri einzigartig. Jede*r kennt jede*n, und man hilft sich gegenseitig bei der Feldarbeit, beim Hausbau oder bei Festen. Am Samstag versammeln sich die Bewohner*innen oft auf dem kleinen Platz vor der Dorfkirche, um sich auszutauschen, gemeinsam zu essen und zu feiern. Kinder spielen Fussball auf einem improvisierten Platz, während ältere Menschen auf Bänken ausruhen und Geschichten erzählen.

Begegnungen und Gastfreundschaft
Wer als Gast nach Chalviri kommt, wird mit offenen Armen empfangen. Die Herzlichkeit der Menschen ist spürbar, ohne aufdringlich zu sein. Besucher*innen werden eingeladen, an den Aktivitäten der Gemeinde teilzunehmen, sei es bei der Ernte, beim Kochen oder bei einem traditionellen Fest. Die Häuser sind einfach, aber stets sauber und liebevoll geschmückt. In vielen Stuben hängt bunte Webkunst, die von den geschickten Händen der Frauen gefertigt wird.

Kulinarische Genüsse
Die Küche Chalviris ist bodenständig, aber überraschend vielfältig. Auf den Speiseplan kommen lokale Spezialitäten wie „Chuño“ – gefriergetrocknete Kartoffeln –, frische Quinoasuppe und gegrilltes Lama-Fleisch. Zum Frühstück gibt es oft „Api“, ein heißes, süßes Maisgetränk, das für Kälte und Höhe stärkt. Die Einwohner*innen teilen ihre Mahlzeiten gerne und lassen Besucher*innen an den Genüssen ihrer Heimat teilhaben.

Chalviri liegt auf etwa 3.800 Metern Höhe – eine Region, die durch spektakuläre Ausblicke und eine besondere Ruhe besticht. Die Berge rund um die Gemeinde schimmern je nach Tageszeit in unterschiedlichen Farben, mal blassblau, mal goldbraun, mal leuchtend rot. Am Rand des Dorfes plätschert ein kleiner Bach, dessen Wasser für Bewässerung und als Trinkwasserquelle genutzt wird. In der Ferne erheben sich schneebedeckte Gipfel, die besonders in den frühen Morgenstunden eindrucksvoll wirken.

Naturschätze und Landschaft
Chalviri liegt auf etwa 3.800 Metern Höhe – eine Region, die durch spektakuläre Ausblicke und eine besondere Ruhe besticht. Die Berge rund um die Gemeinde schimmern je nach Tageszeit in unterschiedlichen Farben, mal blassblau, mal goldbraun, mal leuchtend rot. Am Rand des Dorfes plätschert ein kleiner Bach, dessen Wasser für Bewässerung und als Trinkwasserquelle genutzt wird. In der Ferne erheben sich schneebedeckte Gipfel, die besonders in den frühen Morgenstunden eindrucksvoll wirken.

Tierwelt und Pflanzen
Die Umgebung ist Lebensraum für viele Vogelarten, darunter Kondore, Falken und Kolibris. Mit etwas Glück kann man wild lebende Vicuñas beobachten, die in den Hochlagen grasen. Zwischen den Steinen wachsen robuste Pflanzen wie die Yareta, eine uralte Polsterpflanze, und kunterbunte Andenblumen, die im Frühling den kahlen Boden in ein Farbenmeer verwandeln.

Traditionen und Feste
Das kulturelle Leben in Chalviri orientiert sich an den Rhythmen der Natur und dem Kirchenkalender. Höhepunkte sind die Patronatsfeste, bei denen die Heiligen der Gemeinde gefeiert werden. Dann zieht Musik durch die Gassen, es wird getanzt, gelacht und gemeinsam gekocht. Traditionelle Trachten, handgewebte Tücher und kunstvolle Kopfbedeckungen gehören selbstverständlich dazu. Für Gäste sind diese Feste ein unvergessliches Erlebnis und eine Gelegenheit, die Lebendigkeit der Andenkultur hautnah zu erleben.

Herausforderungen und Zukunft
Das Leben in Chalviri ist nicht immer einfach: Die Abgeschiedenheit erschwert den Zugang zu Bildung und medizinischer Versorgung, viele junge Menschen zieht es in die Städte. Doch die Gemeinde hält zusammen und sucht innovative Wege, die Zukunft zu gestalten – sei es durch nachhaltigen Tourismus, neue Anbaumethoden oder den Erhalt alter Traditionen. Besonders stolz sind die Einwohner*innen auf ihre Schule, in der Kinder auf Spanisch und Quechua unterrichtet werden.

Abschied nehmen und Erinnerungen
Ein Tag in Chalviri vergeht wie im Flug. Beim Abschied bleibt der Eindruck zurück, Teil einer großen Gemeinschaft gewesen zu sein. Die Stille der Berge, das Lachen der Kinder und das warme Licht der untergehenden Sonne bleiben in Erinnerung. Chalviri zeigt auf eindrucksvolle Weise, dass das Glück nicht im Überfluss, sondern in Einfachheit, Gemeinschaft und tiefer Verbundenheit mit der Natur liegt.

Chalviri in den bolivianischen Bergen mag klein sein – doch es hinterlässt einen großen Eindruck bei allen, die dort zu Gast sein dürfen.

Padre Hernán Tarqui im Dienst für die Ärmsten in den Bergen Boliviens


Vorfreude auf das Fest von San Bartolomé

Vorfreude auf das Fest von San Bartolomé in Salinas Baja, Bolivien

Ein unvergessliches Erlebnis in den Bergen Boliviens Inmitten der majestätischen Bergwelt Boliviens liegt das kleine, aber traditionsreiche Dorf Salinas Baja. Am Samstag, den 24. August 2025, wird unser Weg dorthin führen – ein Tag, der bereits jetzt voller Vorfreude in unseren Gedanken Gestalt annimmt. Der Anlass unseres Besuchs ist das Fest von San Bartolomé, eines der wichtigsten und farbenprächtigsten Feste der Region, das die Bewohner*innen von Salinas Baja mit Stolz und Hingabe feiern.

Ein unvergessliches Erlebnis in den Bergen Boliviens
Inmitten der majestätischen Bergwelt Boliviens liegt das kleine, aber traditionsreiche Dorf Salinas Baja. Am Samstag, den 24. August 2025, wird unser Weg dorthin führen – ein Tag, der bereits jetzt voller Vorfreude in unseren Gedanken Gestalt annimmt. Der Anlass unseres Besuchs ist das Fest von San Bartolomé, eines der wichtigsten und farbenprächtigsten Feste der Region, das die Bewohner*innen von Salinas Baja mit Stolz und Hingabe feiern.

Die Bedeutung des Fests von San Bartolomé
Jedes Jahr im August verwandelt sich Salinas Baja in einen Ort des Feierns, der Begegnung und der gelebten Tradition. Das Fest von San Bartolomé ist fest im kulturellen Gedächtnis der Gemeinde verwurzelt. Es ehrt den Schutzpatron San Bartolomé, dessen Geschichte und Legenden tief mit dem Glauben und Alltag der Dorfgemeinschaft verbunden sind.

Die Festlichkeiten beginnen meist mit einer feierlichen Messe in der kleinen, liebevoll geschmückten Dorfkirche. Im Anschluss ziehen Prozessionen durch die Straßen, begleitet von Musikgruppen, Tänzer*innen in aufwendigen Kostümen und dem Duft traditioneller Speisen, der durch die klare Bergluft zieht.

Kulturelle Höhepunkte und Traditionen Besondere Höhepunkte sind die traditionellen Tänze, die oft generationenübergreifend aufgeführt werden und die Geschichte des Ortes lebendig halten. Musik spielt eine zentrale Rolle; Trommeln, Panflöten und andere Andeninstrumente schaffen eine mitreißende Atmosphäre.

Kulturelle Höhepunkte und Traditionen
Besondere Höhepunkte sind die traditionellen Tänze, die oft generationenübergreifend aufgeführt werden und die Geschichte des Ortes lebendig halten. Musik spielt eine zentrale Rolle; Trommeln, Panflöten und andere Andeninstrumente schaffen eine mitreißende Atmosphäre.

Die Einheimischen präsentieren stolz ihre Handwerkskunst, von Webarbeiten über bunte Masken bis hin zu Keramik, und Besucher*innen sind herzlich eingeladen, an den Feierlichkeiten teilzunehmen und die Gastfreundschaft der Gemeinde zu erleben.

Die Landschaft: Die Berge Boliviens
Abseits der festlichen Aktivitäten ist es die atemberaubende Umgebung, die den Besuch in Salinas Baja unvergesslich macht. Die Berge ragen majestätisch in den Himmel, ihre Gipfel oft von Nebelschwaden umspielt. Die klare Luft, das intensive Licht und die weite Stille der Anden machen jeden Schritt zu einem besonderen Erlebnis.

Wanderungen entlang alter Pfade, Ausblicke auf weite Täler und Begegnungen mit den Menschen, die hier seit Generationen leben, lassen die Verbundenheit mit diesem Land und seinen Traditionen besonders spürbar werden.

Wanderungen entlang alter Pfade, Ausblicke auf weite Täler und Begegnungen mit den Menschen, die hier seit Generationen leben, lassen die Verbundenheit mit diesem Land und seinen Traditionen besonders spürbar werden.

Persönliche Vorfreude und Erwartungen
Schon heute erfüllt mich die Erwartung, Teil dieses besonderen Fests zu werden. Die Möglichkeit, die Kultur und Lebensfreude der Menschen aus nächster Nähe zu erleben, die Farben, Klänge und Aromen aufzunehmen und gemeinsam zu feiern, ist einzigartig. Es ist eine Einladung, sich auf Begegnungen einzulassen, Altes zu entdecken und Neues zu lernen.

Der 24. August 2025 wird nicht nur ein Tag des Feierns sein, sondern auch ein Tag der Inspiration, des Staunens und der Dankbarkeit für die Schönheit Boliviens und die Herzlichkeit seiner Menschen.

Padre Hernán Tarqui im Dienst für die Ärmsten in den Bergen Boliviens

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Dienstag, 19. August 2025

Die Heilige Blume der Inka

Die Heilige Blume der Inka: Cantua buxifolia. Kulturgeschichte und botanische Besonderheiten der Kantuta

Die Heilige Blume der Inka: Cantua buxifolia. Kulturgeschichte und botanische Besonderheiten der Kantuta

Einleitung
Die sogenannte „Heilige Blume der Inka“, botanisch als Cantua buxifolia bekannt, spielt eine bedeutende Rolle in der Kultur und Geschichte der Andenregion. Als Nationalblume sowohl von Bolivien als auch von Peru ist sie ein Symbol für die Identität und das Erbe dieser Länder.

Botanische Merkmale
Cantua buxifolia, auch als Kantuta oder Buchsblättrige Cantua bezeichnet, gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Die Pflanze ist ein immergrüner Strauch, der bis zu zwei Meter hoch wachsen kann. Besonders auffällig sind die leuchtenden, röhrenförmigen Blüten, die in kräftigen Rot-, Gelb- und Orangetönen erscheinen und häufig in kleinen Büscheln an den Zweigspitzen wachsen. Die Blätter sind schmal, lanzettlich und erinnern in ihrer Form an Buchsbaumblätter – daher der Name „buxifolia“.

Cantua buxifolia, auch als Kantuta oder Buchsblättrige Cantua bezeichnet, gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Die Pflanze ist ein immergrüner Strauch, der bis zu zwei Meter hoch wachsen kann. Besonders auffällig sind die leuchtenden, röhrenförmigen Blüten, die in kräftigen Rot-, Gelb- und Orangetönen erscheinen und häufig in kleinen Büscheln an den Zweigspitzen wachsen. Die Blätter sind schmal, lanzettlich und erinnern in ihrer Form an Buchsbaumblätter – daher der Name „buxifolia“.

Verbreitung und Standort
Die Kantuta ist in den Hochlandzonen der Anden beheimatet und kommt wild oder kultiviert in Bolivien und Peru vor. Sie gedeiht in Höhenlagen von 1.200 bis 3.800 Metern über dem Meeresspiegel, wo das Klima durch große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sowie durch intensive Sonneneinstrahlung geprägt ist. Am besten wächst Cantua buxifolia auf lockerem, tonhaltigem Boden mit organischen Anteilen und guter Drainage.

Kulturelle Bedeutung
Bereits in der Inkazeit wurde die Kantuta als heilige Blume verehrt und mit spirituellen Zeremonien sowie der Verehrung von Sonne und Göttern assoziiert. Sie galt als Symbol für Reinheit, Schönheit und Verbundenheit mit dem Göttlichen. In Legenden der Andenbevölkerung taucht die Kantuta immer wieder als Zeichen von Frieden und Versöhnung auf.

Heute schmückt sie nicht nur Gärten, sondern ist auch Bestandteil vieler folkloristischer Bräuche und Feste. Ihre Farben finden sich in Textilien, Festgewändern und sogar in der Symbolik der Nationalflaggen Perus und Boliviens wieder.

Pflanzen und Pflegen
Für die Kultivierung der Kantuta sind lockere, nährstoffreiche Böden mit gutem Wasserabzug ideal. In Gärten bevorzugt sie sonnige Standorte und regelmäßige, aber nicht zu üppige Bewässerung. Sie ist relativ robust gegenüber Temperaturschwankungen, verträgt aber keine anhaltende Staunässe.

Fazit
Die „Heilige Blume der Inka“, Cantua buxifolia, verbindet auf einzigartige Weise botanische Schönheit mit jahrhundertealter Kulturgeschichte. Ihre leuchtenden Blüten und ihre Bedeutung als Symbolpflanze der Anden machen sie zu einer bemerkenswerten Pflanze, die weit über ihre Heimatländer hinaus Bewunderung findet.

[Vielleicht findet sich hier ein Botaniker, welcher den Fund bestätigen kann. Höhe hier etwas über 4000 Meter, beide Pflanzen sind doch etwas unterschiedlich!]

Padre Hernán Tarqui im Dienst für die Ärmsten in den Bergen Boliviens


Missionsspenden zugunsten einer vielseitigen und lebendigen Pfarrarbeit

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