Mittwoch, 17. Dezember 2025

Der hellste Stern über der kleinen Hütte

In einer kleinen Hütte, gebaut aus Lehm und bedeckt mit Stroh, lebte eine Familie: 

In einer kleinen Hütte, gebaut aus Lehm und bedeckt mit Stroh, lebte eine Familie:

Maria, José und ihr kleiner Sohn, Mateo. Die Hütte war klein und einfach, aber an diesem besonderen Abend war sie erfüllt von einer Wärme, die nicht nur vom offenen Feuer in der Mitte kam. Es war Heiligabend.

Draußen war es kalt und dunkel, aber drinnen hatten sie es sich so festlich wie möglich gemacht. José hatte von seiner Arbeit in der Stadt eine Lichterkette mitgebracht, die nun wie ein goldenes Netz unter dem Dach hing und die Hütte in ein weiches, warmes Licht tauchte. In einer Ecke stand ein kleiner Tannenbaum, den sie gemeinsam mit einfachen, selbstgebastelten Sternen und ein paar roten Kugeln geschmückt hatten.

Mateo, mit einer viel zu großen roten Mütze auf dem Kopf, saß neben seiner Mutter am Feuer. Seine Augen leuchteten vor Aufregung, als er auf die wenigen, aber liebevoll verpackten Geschenke unter dem Baum starrte. Maria rührte in einem großen Topf, in dem eine duftende Suppe mit Kartoffeln und Gemüse köchelte – ihr Festessen.

José saß auf einem kleinen Hocker und lächelte zufrieden, als er seine Familie betrachtete. Sie hatten nicht viel, aber sie hatten einander. Und heute Abend hatten sie noch etwas Besonderes. Er hatte über dem Baum einen großen, leuchtenden Stern aus Draht und Lichtern aufgehängt, der wie der Stern von Bethlehem strahlte.

"Schau mal, Mateo", sagte Maria sanft und zeigte nach oben. "Der Stern leuchtet nur für uns."
Mateo legte seinen Kopf in den Nacken und staunte. Der Stern schien die ganze Hütte mit Hoffnung zu füllen. "Er ist wunderschön", flüsterte er.

Sie aßen gemeinsam die warme Suppe, erzählten sich Geschichten und lachten. Als sie die Geschenke öffneten – ein selbst geschnitztes Spielzeugpferd für Mateo, ein warmer Schal für Maria und ein Paar neue Arbeitshandschuhe für José – war ihre Freude groß. Es waren keine teuren Dinge, aber sie waren mit Liebe ausgewählt und geschenkt.

In dieser Nacht, in ihrer kleinen Hütte, fühlten sie sich reicher als jeder König. Sie hatten die Liebe, die Wärme eines Zuhauses und die Hoffnung, die so hell strahlte wie der Stern über ihnen. Es war ein einfaches Weihnachten, aber für sie war es das schönste Fest, das sie sich vorstellen konnten. Denn sie wussten, dass das wahre Licht von Weihnachten nicht von Kerzen oder Lichterketten kommt, sondern aus den Herzen der Menschen, die einander lieben. Und in ihrer kleinen Hütte brannte dieses Licht heller als jeder Stern am Himmel.


Geschrieben für meine Freunde in  den Bergen Boliviens
Bernhard Webmaster für Mission Bolivien