Montag, 3. November 2025

Allerheiligen und Allerseelen

Allerheiligen und Allerseelen – Im Licht der bolivianischen Tradition 

Liebe Schwestern und Brüder, heute stehen wir in der besonderen Zeit des Jahres, in der wir uns an unsere Verstorbenen erinnern – Allerheiligen und Allerseelen. Diese Tage sind nicht nur ein Gedenken, sondern ein lebendiges Band zwischen Himmel und Erde, zwischen den Lebenden und jenen, die uns vorausgegangen sind.

Liebe Schwestern und Brüder,
heute stehen wir in der besonderen Zeit des Jahres, in der wir uns an unsere Verstorbenen erinnern – Allerheiligen und Allerseelen. Diese Tage sind nicht nur ein Gedenken, sondern ein lebendiges Band zwischen Himmel und Erde, zwischen den Lebenden und jenen, die uns vorausgegangen sind.

In Bolivien, meiner Heimat, ist diese Zeit tief verwurzelt in der Kultur und im Glauben. Am 1. November, dem Día de Todos los Santos, bereiten wir Altäre vor – sogenannte “mesas” – geschmückt mit Blumen, Kerzen, Bildern der Verstorbenen und ihren Lieblingsspeisen. Es ist ein Fest der Erinnerung, aber auch der Hoffnung. Denn wir glauben, dass die Seelen unserer Lieben an diesem Tag zu uns zurückkehren, um mit uns zu feiern. Es ist ein heiliger Besuch, ein Zeichen, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern ein Übergang.

In Bolivien, meiner Heimat, ist diese Zeit tief verwurzelt in der Kultur und im Glauben. Am 1. November, dem Día de Todos los Santos, bereiten wir Altäre vor – sogenannte “mesas” – geschmückt mit Blumen, Kerzen, Bildern der Verstorbenen und ihren Lieblingsspeisen. Es ist ein Fest der Erinnerung, aber auch der Hoffnung. Denn wir glauben, dass die Seelen unserer Lieben an diesem Tag zu uns zurückkehren, um mit uns zu feiern. Es ist ein heiliger Besuch, ein Zeichen, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern ein Übergang.

Freude schenken – Schokolade und kleine Leckereien
Ein Höhepunkt unseres Besuchs war das Überreichen von Schokolade und anderen kleinen Leckereien an die Kinder. Diese Geste ist für uns weit mehr als nur ein Geschenk: Sie ist ein Zeichen unserer Wertschätzung, unserer Verbundenheit und ein Moment, in dem wir Nähe und Gemeinschaft spürbar machen. Die leuchtenden Kinderaugen, das Lachen und die Dankbarkeit bleiben uns stets im Herzen.

Am 2. November, dem Día de los Difuntos, begleiten wir unsere Toten auf den Friedhof. Wir bringen ihnen Musik, Brot, Gebete – und unsere Liebe. Es ist ein Tag der Gemeinschaft, des Teilens und der Dankbarkeit. Wir glauben: Wenn wir uns an unsere Toten erinnern, leben sie weiter in uns.

Diese bolivianische Tradition erinnert uns daran, dass Heiligkeit nicht fern und abstrakt ist. Die Heiligen – das sind nicht nur die großen Namen der Kirchengeschichte. Es sind auch unsere Großmütter, unsere Väter, unsere Freunde, die in Liebe gelebt haben. Sie sind Teil der “Wolke von Zeugen”, wie es im Hebräerbrief heißt (Hebr 12,1).

So lasst uns heute mit bolivianischem Herzen feiern: mit Blumen und Brot, mit Tränen und Lächeln, mit Erinnerung und Hoffnung. Denn der Tod hat nicht das letzte Wort. Die Liebe bleibt. Und in Christus sind wir alle verbunden – die Lebenden und die Toten, die Heiligen und die Sünder, die Trauernden und die Hoffenden.

Padre Hernán Tarqui im Dienst für die Ärmsten in den Bergen Boliviens


Freitag, 31. Oktober 2025

Einblick in die pastorale Arbeit

Einblick in die pastorale Arbeit in den bolivianischen Bergen. Erfahrungen und Herausforderungen eines Pfarrers im Dienst

Menschen welchen es wirklich nicht besonders gut geht welche aber ihr Leben meistern
Menschen welchen es wirklich nicht besonders gut geht welche aber ihr Leben meistern

Bald wieder Wochenende
Eigentlich wollte ich Euch ein gesegnetes Wochenende wünschen – doch als Pfarrer sollte das ja selbstverständlich sein. Angesichts des Leids auf unserem Planeten, der Bedrohung durch Terrorismus und Menschen, die fehlgeleitet den Tod als Leben und den Teufel als Gott verkaufen wollen, habe ich mir diesen Vorsatz abgewöhnt. Stattdessen möchte ich Euch von meiner Arbeit berichten – vielleicht könnt Ihr daraus Wissen und Inspiration für Euch selbst gewinnen.

Die Vielfalt der pastoralen Arbeit
Die pastorale Arbeit in den Bergen Boliviens ist von einer erstaunlichen Vielfalt geprägt. Sie beschränkt sich nicht nur auf die geistliche Betreuung der Gemeindemitglieder, sondern umfasst auch die Unterstützung bei zahlreichen alltäglichen Herausforderungen. Besonders in Regionen, in denen Infrastruktur und staatliche Hilfe oft fehlen, wird die Kirche zu einem zentralen Anlaufpunkt für die Menschen. Im Folgenden möchte ich die wichtigsten Bereiche meiner Tätigkeit beleuchten:

Pastorale Arbeit auch dort wo kein Auto hinfährt.
Pastorale Arbeit auch dort wo kein Auto hinfährt.

Bildung und Erziehung
In abgelegenen Orten wie Macha und Bombori haben viele Kinder nur erschwerten Zugang zu Bildungseinrichtungen. Häufig fehlt es den Familien am nötigsten, um ihre Kinder mit Schulmaterialien auszustatten. In solchen Fällen greift unsere kirchliche Unterstützung: Wir sorgen dafür, dass die Kinder grundlegende Bildung erhalten und vermitteln ihnen zugleich christliche Werte, die ihnen Halt und Orientierung für ihr Leben geben.

Ein besonderes Anliegen ist die Unterstützung der Kinder mit Schulmaterial.
Ein besonderes Anliegen ist die Unterstützung der Kinder mit Schulmaterial.

Gesundheitsfürsorge
Die medizinische Versorgung ist in diesen Regionen stark eingeschränkt. Deshalb organisieren wir regelmäßig Gesundheitskampagnen und arbeiten eng mit freiwilligen Ärzten und Krankenschwestern zusammen. So können wir eine Basisversorgung ermöglichen und wichtige Aufklärungsarbeit in Sachen Gesundheit leisten. Für viele Menschen ist dies oftmals die einzige Möglichkeit, medizinische Hilfe zu erhalten.

Soziale Unterstützung
Die Armut in den Bergen Boliviens ist allgegenwärtig. Viele Familien kämpfen täglich ums Überleben. Die Kirche unterstützt sie mit Lebensmitteln, Kleidung und anderen lebensnotwendigen Gütern. Darüber hinaus bieten wir Beratung und Unterstützung in sozialen und familiären Krisensituationen an, um den Menschen Perspektiven zu eröffnen und sie in schwierigen Zeiten zu begleiten.

Das persönliche Gespräch ist mir besonders wichtig dafür nehme ich lange Wege in Kauf.
Das persönliche Gespräch ist mir besonders wichtig dafür nehme ich lange Wege in Kauf.

Seelsorge – das Herzstück der Arbeit
Neben all diesen praktischen Aufgaben bleibt die Seelsorge das zentrale Element meiner Arbeit. Ich feiere regelmäßig Gottesdienste, Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen. Dabei stehe ich den Gemeindemitgliedern für persönliche Gespräche, Beichten und die Begleitung in Lebensfragen jederzeit zur Verfügung.

Gottesdienst ist dort wo die Menschen leben.
Gottesdienst ist dort wo die Menschen leben.

Abschließende Gedanken
Die Herausforderungen in den Bergen Boliviens sind groß, doch die Dankbarkeit und das Vertrauen der Menschen geben mir Kraft und Zuversicht. Vielleicht regt mein Bericht auch Euch dazu an, im eigenen Umfeld aufmerksam und unterstützend zu sein – denn manchmal ist ein offenes Ohr oder eine helfende Hand das Wertvollste, was wir schenken können.

Padre Hernán Tarqui im Dienst für die Ärmsten in den Bergen Boliviens


Missionsspenden zugunsten einer vielseitigen und lebendigen Pfarrarbeit

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Dienstag, 28. Oktober 2025

Zweiter Festtag in San Pedro de Macha

 ✨ Zweiter Festtag in San Pedro de Macha: Ein Hoch auf unseren Patron!

✨ Zweiter Festtag in San Pedro de Macha: Ein Hoch auf unseren Patron!

Heute, am zweiten Tag des Guerilla-Festivals in der Gemeinde San Pedro de Macha, stand alles im Zeichen des Glaubens, der Gemeinschaft und der tief verwurzelten Traditionen unserer Andenregion. Der Höhepunkt des Tages war zweifellos der feierliche Festgottesdienst zu Ehren unseres Kirchenpatrons – ein Moment der Dankbarkeit, der Hoffnung und des gemeinsamen Gebets.

Heute, am zweiten Tag des Guerilla-Festivals in der Gemeinde San Pedro de Macha, stand alles im Zeichen des Glaubens, der Gemeinschaft und der tief verwurzelten Traditionen unserer Andenregion. Der Höhepunkt des Tages war zweifellos der feierliche Festgottesdienst zu Ehren unseres Kirchenpatrons – ein Moment der Dankbarkeit, der Hoffnung und des gemeinsamen Gebets.

Heute, am zweiten Tag des Guerilla-Festivals in der Gemeinde San Pedro de Macha, stand alles im Zeichen des Glaubens, der Gemeinschaft und der tief verwurzelten Traditionen unserer Andenregion. Der Höhepunkt des Tages war zweifellos der feierliche Festgottesdienst zu Ehren unseres Kirchenpatrons – ein Moment der Dankbarkeit, der Hoffnung und des gemeinsamen Gebets.

⛪ Die Kirche von Macha war bis auf den letzten Platz gefüllt. Gläubige aus nah und fern kamen zusammen, viele in farbenfroher Tracht, begleitet von Musikgruppen, Bannern und dem Duft von Blumen und Weihrauch. Die feierliche Messe wurde von unseren Priestern mit großer Hingabe zelebriert – ein geistliches Erlebnis, das Herzen berührte und Seelen stärkte.

⛪ Die Kirche von Macha war bis auf den letzten Platz gefüllt. Gläubige aus nah und fern kamen zusammen, viele in farbenfroher Tracht, begleitet von Musikgruppen, Bannern und dem Duft von Blumen und Weihrauch. Die feierliche Messe wurde von unseren Priestern mit großer Hingabe zelebriert – ein geistliches Erlebnis, das Herzen berührte und Seelen stärkte.

⛪ Die Kirche von Macha war bis auf den letzten Platz gefüllt. Gläubige aus nah und fern kamen zusammen, viele in farbenfroher Tracht, begleitet von Musikgruppen, Bannern und dem Duft von Blumen und Weihrauch. Die feierliche Messe wurde von unseren Priestern mit großer Hingabe zelebriert – ein geistliches Erlebnis, das Herzen berührte und Seelen stärkte.

🎶 Nach dem Gottesdienst erfüllten Trommeln, Charangos und Tänze die Straßen. Die Jugendgruppen präsentierten traditionelle Tänze, während die Ältesten Geschichten über vergangene Feste und die Bedeutung unseres Patrons teilten. Es war ein lebendiger Ausdruck unseres kulturellen Reichtums und unseres unerschütterlichen Glaubens.

🎶 Nach dem Gottesdienst erfüllten Trommeln, Charangos und Tänze die Straßen. Die Jugendgruppen präsentierten traditionelle Tänze, während die Ältesten Geschichten über vergangene Feste und die Bedeutung unseres Patrons teilten. Es war ein lebendiger Ausdruck unseres kulturellen Reichtums und unseres unerschütterlichen Glaubens.

🎶 Nach dem Gottesdienst erfüllten Trommeln, Charangos und Tänze die Straßen. Die Jugendgruppen präsentierten traditionelle Tänze, während die Ältesten Geschichten über vergangene Feste und die Bedeutung unseres Patrons teilten. Es war ein lebendiger Ausdruck unseres kulturellen Reichtums und unseres unerschütterlichen Glaubens.

🙏 Inmitten aller Feierlichkeiten spürte man eine tiefe Verbundenheit – mit Gott, miteinander und mit unserer Geschichte. Der heutige Tag war mehr als ein Fest: Er war ein Zeugnis dafür, wie lebendig und kraftvoll unser Glaube in San Pedro de Macha ist.

Möge unser Patron weiterhin über unsere Gemeinde wachen und uns auf unserem Weg begleiten. ¡Viva San Pedro de Macha!

Padre Hernán Tarqui im Dienst für die Ärmsten in den Bergen Boliviens